Unzucht - Neuntöter
VÖ-Datum: 02.09.2016
Der Neuntöter ist ein Täuscher. Rein äußerlich ein harmlos aussehender Vogel von außerordentlicher Schönheit, entpuppt er sich als gnadenloser Killer, der seine Opfer vor dem Verzehr auf Dornen pfählt. Unzucht und ihr charismatischer Frontmann Daniel Schulz haben dieses faszinierende Tier nicht umsonst auf den Titel ihres gleichnamigen, neuen Albums gehievt, denn auch in ihren Songs zeigen sich zwei Gesichter.
Zunächst setzen sich ihre Dark Rock-Hymnen unweigerlich im Ohr fest, nur um dann ganz unverhofft und klammheimlich den Stachel auszupacken und diesen mitten ins Herz des Hörers zu rammen. Dies kann in Form von plötzlichen, unverblümten Metal-Attacken passieren, die mit knüppelnden Drums und harten Shouts gezielt und ohne Gnade die dunkle Harmonie zerschmettern. Oder in Form der ehrlichen, deutschsprachigen Texte, die sich auch nicht davor scheuen dorthin zu gehen, wo es weh tut, um dann noch etwas tiefer zu graben und gezielt zum schmerzhaften Stich anzusetzen.
Und dennoch holen Unzucht den Hörer nach jedem Abstieg ins Inferno mit einer packenden Melodie wieder ab, nur, um das Spiel des Neuntöters erneut von vorne beginnen zu lassen.
01: Der dunkle See
02: Widerstand
03: Lava
04: Kettenhund
05: Hinter Glas
06: Ein Wort fliegt wie ein Stein
07: Judas
08: Neuntöter
09: Schlaf
10: Piotrek
11: Splitter